Tips zur Audioaufnahme

Eine qualitativ hochwertige Audioaufnahme ist ein entscheidendes Qualitästskriterium eines gut gemachten Screencasts. Eine nicht sehr gelungene Videoaufnahme kann durch eine gute Vertonung immer noch ein positives Ergebnis liefern. Eine schlechte Vertonung ist aber häufig ein KO-Kriterium für den Betrachter. Deshalb ist die professionelle Vertonung von Screencasts normalerweise der eigenen Vertonung vorzuziehen.

Es gibt aber Fälle, in denen eine interne Lösung bei der Vertonung vorzuziehen ist.

Gerade im Schulungsbereich kann es durchaus vorteilhaft sein, wenn die Betrachter des Videos die auch die Stimme des Dozenten aus den Präsenzschulungen hören. Häufig kommen Dozenten durch ihre Tätigkeit relativ nahe an die stimmliche Qualität von professionellen Sprechern heran.

Wenn Videos besonders authentisch wirken sollen, kann auch beispielsweise der Azubi die Vertonung vornehmen, da dem Nutzer in diesem Fall eventuell eher glaubhaft gemacht werden kann, dass er die Software tatsächlich selbst verwendet, was bei einem professionellen Sprecher eventuell nicht der Fall wäre. Allerdings kann bei diesem Vorgehen der Eindruck erweckt werden, dass sich die Firma die Produktion von professionellen Videos nicht leisten kann. Deshalb sollte jede Firma genau abwägen, ob sich die Investition in einen professionellen Sprecher nicht doch lohnt.

Eine weitere Situation, in der auf die Hilfe eines professionellen Sprechers verzichtet werden kann, tritt auf, wenn die produzierten Videos ausschließlich intern verwendet Videos werden sollen.

Wer nicht auf die Hilfe eines professionellen Sprechers zurück greifen will oder kann, muss sich Gedanken über die Aufnahmemethode machen.

Für die Aufnahme der Stimme stehen verschiedene Lösungen zur Verfügung. Videokameras, Webcams, Laptops und Headests haben häufig bereits ein Mikrofon integriert. Besser ist es jedoch meist ein separates Mikrofon für die Aufnahme zu verwenden.
Die Stimme lässt sich durch eine ruhige und tiefe Atmung verbessern. Während der Aufnahmepausen sollte man viel trinken. Da die Atemgeräusche im späteren Screencast oft deutlich zu hören sind, sollte man versuchen, nur in Satzpausen atmen. Wenn während der Aufnahme die Tastatur bedient wird, ist darauf zu achten, dass anschließend die Klick-Geräusche im Hintergrund zu hören sind.

Auch die Entfernung zum Mikrofon ist ein wichtiger Faktor, der einen großen Einfluss auf das Aufnahmeergebnis hat.
Die Stimme klingt im Stehen immer voller. Daher ist es ratsam vor der Vertonung aufzustehen.

Während der Audio-Aufnahme sollten außerdem alle Nebengeräusche vermieden werden. Die gebräuchlichen Audio- und Videobearbeitungsprogramme bieten zwar einige Funktionen zur Verbesserung der Audioaufnahme, wie bspw. eine Rauschunterdrückung, aber viele Nebengeräusche können damit nicht komplett ausgefiltert werden. Deshalb sollten alle elektronischen Geräte ausgeschalten werden, die nicht für die Aufnahme benötigt werden.mic pc 400 clr

Bei der Audio-Aufnahme kann eine Vielzahl an Geräten stören; angefangen bei der Kaffeemaschine im Nebenzimmer bis zum Telefon und Handy, können zahlreiche Geräusche eine gelungene Aufnahme ruinieren. Besonders störend können auch die Lüfter der verwendeten IT-Geräte sein. Wenn mit einem Desktop-PC aufgenommen wird, sollte deshalb viel Wert auf einen leisen Lüfter gelegt werden. Auch Notebook-Lüfter können bei rechenintensiven Anwendungen einen störenden Lärmpegel erreichen. Zusätzlich kann man die Entfernung des Mikros zum Rechner variieren. Dabei empfiehlt es sich, einen Stehtische für das Mikrofon zu verwenden, wodurch automatisch größerer Abstand zum Gerät entsteht. Oder man führt das Audio-Recording im Stehen durch und vergrößert dadurch die zunehmende Entfernung zum Lüfter des PCs.

Ist kein eigenes Tonstudio vorhanden, sollte ein möglichst ruhiger Raum gesucht werden. Die Tageszeit kann ebenso für die Nebengeräusche eine große Rolle spielen. Ein Tip, um viele Nebengeräusche auszufiltern ist es, die Aufnahme unter einer Bettdecke vorzunehmen.

Weiterhin ist bei einer internen Vertonung darauf zu achten, die Aufnahme an einem Stück durchzuführen, da der Übergang von einem Aufnahmestück zum nächsten meist deutlich zu hören ist. Je nach Tagesform, etc. kann sich die Stimme individuell sehr unterschiedlich anhören. Da sich Profi-Sprecher auch an verschiedenen Tagen sehr ähnlich anhören, kann man einzelne Sätze die von ihnen gesprochen wurden häufig problemlos nachvertonen.