Optimale Videolänge im Internet

blank clock pc 400 clrNormalerweise sollte die Dauer eines Screencasts 3-5 Minuten nie überschreiten; optimal ist eine Dauer von 90-120 Sekunden. Es ist aber meistens weitaus schwieriger, einen kurzen Screencast zu produzieren, als einen langen. Die Vorteile liegen auf der Hand. Für einen kurzen Screencast müssen weniger Vorbereitungen getroffen werden und ein Betrachter wird meist eher einen kurzen Screencast bis zum Ende anschauen, als einen langen.

Die Dauer des Videos hat auch einen Einfluss darauf, ob und wie lange ein Video betrachtet wird. Von einem Video, das 30 Sekunden dauert werden im Schnitt 85% angeschaut, bei einem 2 minütigen Video nur 50%.

Um die optimale Dauer eines Videos zu bestimmen, muss ein Ziel festgelegt werden, das durch das Video erreicht werden soll. Dies unterscheidet sich je nachdem ob es sich bspw. um ein Marketing- oder Trainingsvideo handelt. Videotrainings dürfen durchaus etwas länger dauern, wenn ein komplzierter Sachverhalt nicht in kurzer Zeit erklärt werden kann.

Bei Marketing Videos sollte auch berücksichtigt werden, in welchem Stadium des Verkaufsprozesses sich der Betrachter befindet. Im Marketing werden vier Phasen unterschieden die ein Kunde durchläuft, bis die Kaufentscheidung getroffen wird. Häufig wird dieses vier Stufenmodell mit dem Akronym AIDA abgekürzt, das sich aus den Anfangsbuchstaben der vier Phasen ableitet.

A steht für Attention oder Awareness. In dieser Phase soll die Aufmerksamkeit des potenziellen Kunden geweckt werden. Zu diesem Zeitpunkt sollte ein Video ca. 30 Sekunden dauern, in denen die Aufmerksamkeit des Betrachters geweckt wird. Im Allgemeinen müssen die ersten 10 bis 15 Sekunden den Betrachter überzeugen, dass es sich lohnt, auch den Rest des Videos anzuschauen. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, eine Statistik zur Hand zu haben, auf der man erkennen kann, zu welchem Zeitpunkt die Betrachter am häufigsten das Video abbrechen. Werbevideos sind ein gutes Beispiel für diese Art von Videos. Humoristische Videos können zu diesem Zweck sehr effektiv sein. Nun folgt die Phase in der das Interesse des potenziellen Kunden geweckt wird, indem die Vorteile eines Produkts oder Services genannt werden.

Das I steht für Interest. Zu diesem Zeitpunkt kennt der Betrachter Ihr Unternehmen bereits und das Produkt oder den Service den Sie anbieten. Das Video sollte etwa zwei bis drei Minuten dauern. In dieser Zeit wird bspw. ein Überblick zu dem Produkt oder Service gegeben oder eine kurze Produktdemo wäre denkbar.

In der folgenden Phase (Desire) wird im potenziellen Kunden der Wunsch geweckt, das Produkt oder den Service zu kaufen und er wird überzeugt, dass dieser Kauf ihm dabei Hilft, seine Bedürfnisse zu befriedigen. Nun können etwas längere Videos verwendet werden, die ausführlichere Informationen beinhalten.

In der letzten Phase (Action) wird der potenzielle Kunde zu einer Handlung (bspw. Kauf) aufgefordert.

Um das Ziel des Marketing Videos zu definieren, muss man sich also überlegen, wo sich der potenzielle Kunde im Stufenmodell befindet und wer die Zielgruppe ist.
Je näher sich der potenzielle Kunde am Anfang des Kaufsprozesses befindet, desto kürzer sollte das Video sein, da die Aufmerksamkeit des Kunden zu diesem Zeitpunkt noch niedrig ist.

Da die meisten Internetseiten mit Videoinhalten nur zählen wie oft ein Video angeklickt wurde, erhält man keine Aussage darüber, lange ein Video betrachtet wurde, bevor es weggeklickt wurde.
TubeMogul hat deshalb in einer Studie analysiert, wie lange sich Nutzer ein Online Video anschauen. Dazu wurden 188000 Videos, die sich zu insgesamt fast 23 Millionen Streams summierten zur Analyse herangezogen, mit interessanten Ergebnissen.

Nach bereits 60 Sekunden hat mehr als die Hälfte der Betrachter das Video weg geklickt; nicht ganz 10% verweilen länger als 5 Minuten auf der Seite.

Im Schnitt haben 10,39% das Video nur maximal 10 Sekunden betrachtet.

>10 Sek.: 89,61%
>20 Sek.: 80,41%
>30 Sek.: 66,16%
>60 Sek.: 46,44%
>2 Min.: 23,71%
>3 Min.: 16,62%
>5 Min.: 9,42%